Stilkampf Sade gegen Rihanna: An Echo-Verleihung 2010 schlägt Hochgeschlossen Tiefgeschnitten

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Rihanna an der Echo-Verleihung 2010: Zeigt her eure Füsse

Die eine Sängerin ist über 40 Jahre alt, tritt im hochgeschlossenen Kleid auf und sprüht vor unterkühlter Sinnlichkeit. Die andere ist gerade mal 22-jährig und zeigt soviel Busen wie möglich. Dabei wirkt sie verloren wie eine Vorstadt-Teenagerin, die zum ersten Mal an eine Party geht und die verzweifelten Aufrufe der Mutter, sich dezenter zu kleiden, ignoriert hat.

Die klassische Zurückhaltung Sades hat am 4. März an der Echo-Verleihung 2010 in Berlin die viel jüngere Rihanna in den Schatten gestellt. Rihannas Stil ist geprägt von der Hip-Hop-Kultur, die eine Neigung zum “Ich-zeige-was-ich-habe” hat. Es braucht viel Vertrauen in die falschen Stilberater, damit eine so schöne junge Frau wie Rihanna so unattraktiv erscheint.

Noch ein böser und etwas heikler Gedanke zum Schluss: Hat die Wahl des Stils einen Einfluss darauf, welche Männer eine Frau anzieht? Stichwort: Chris Brown.

Sades Auftritt an der Echo-Verleihung 2010

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Radiopilot und Ich + Ich im Schlossgarten

Am 4. Juli hatte ich im Schlossgarten Salem zwei unverhoffte musikalische Begegnungen.

Zuerst überraschte mich der energiegeladene und humorvolle Auftritt der jungen Berliner Band Radiopilot, die als Vorgruppe von Ich + Ich auftrat. Auffallend vor allem Sänger und Gitarrist Lukas Pizon, der das Publikum mit einer gekonnten Mischung aus ironischem Witz, Albernheit und Charme unterhält. Radiopilot strahlen Leichtigkeit und Spass aus, der Begriff «jugendliche Unbeschwertheit» trifft auf sie im besten Sinne zu.

Nach Salem gezogen haben mich Ich + Ich, die Band von Annette Humpe und Adel Tawil. Wobei live sind Ich + Ich nur Ich, denn Annette Humpe tritt nicht gerne auf. Sie wirkt im Hintergrund, schreibt die Texte, komponiert die Musik und produziert.

Ich kannte Ich + Ich nur ein wenig dank Hörproben von ihrer Homepage, das Konzert war daher eine  Erstbegegnung, die nicht vorbelastet war durch stundenlanges Vorhören ihrer Songs. Da ich die Texte nicht kannte, hörte ich richtig zu. Und was ich hörte, gefiel mir.

Annette Humpes Texte sind klar, hintergründig einfach und geprägt von feinem Humor. Der Sänger Adel Tawil interpretiert die Texte, hervorragend. Nur selten wirkt er leicht pathetisch. Adel Tawil ist nicht cool, er hat und zeigt Herz. Und dies wusste das Publikum zu schätzen.

Annette Humpe sorgt übrigens seit den achtziger Jahren für gute Popmusik. Sie war unter anderem Sängerin und Keyboarderin der legendären Berliner Band Ideal, war bei DÖF dabei, produzierte Die Prinzen, arbeitete mit Rio Reiser zusammen und veröffentlichte Soloplatten. Und ihre Schwester Inga Humpe ist übrigens mit 2Raumwohnung erfolgreich.

Happy Birthday Marlene Dietrich

Marlene Dietrich Maria Magdalena Dietrich was born in Berlin on December 27th in 1901. As Marlene Dietrich she became an icon of the movie screen. She was one of the most important sex symbols of the 20th century. Her charisma was sensual and self-confident. Singing was an important part of her career. Her voice had a breathy timbre and her style of singing was unique. Actually it’s more speaking then singing, a style that was developed in the cabarets of Berlin in the nineteen-twenties. Her dark voice was an important part of her image.

In her breakthrough movie «Der Blaue Engel» (1930) she played a singer. In the same year she made her Hollywood debut in «Morocco». The song «Ich bin von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt» («Falling In Love Again») from «Der Blaue Engel» made her famous as a singer.

Friedrich Hollaender«Ich bin von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt» was written by the great Friedrich Hollaender, composer of countless songs and film scores. Hollaender’s songs accompanied Marlene through her whole life. When her movie star was fading she had a very successful second career as a singer. 1992 Marlene Dietrich died in Paris, Friedrich Hollaender died 1976 in Munich.

Freddie Brocksieper – Die Trommel und ihr Rhythmus

Freddie Brocksieper - Die Trommel und ihr Rhythmus

Leicht desinteressiert überfliege ich neulich bei Ex-Libris die Kiste mit den Billig-CDs. Da springt mich der Name «Freddie Brocksieper» an. Ich muss schmunzeln und nehme die CD in die Hand. Sie trägt den Titel «Die Trommel und ihr Rhythmus», auf dem Umschlag ein schwarzweisses Foto eines Schlagzeugers, vermutlich aus den vierziger Jahren. Die CD stammt aus der Reihe «Jazz Club».

Ich stutze. Jazz, vierziger Jahre und ein deutscher Titel gehen eigentlich nicht zusammen. Jazz war unter den Nazis verboten. Seit 1935 durfte Jazz im «Reichsrundfunk» nicht mehr gespielt werden. Sind das etwa deutsche Jazz-Aufnahmen aus der Zeit des Nationalsozialismus? Ein Blick ins CD-Heftchen bestätigt die Vermutung. Die Titel wurden alle 1942 und 1943 Berlin von der Schallplattenfirma Brunswick aufgenommen. Freddie Brocksieper war ein Schlagzeuger und Bandleader. Weitere Informationen sind leider nicht vorhanden. Natürlich kaufe ich diese seltsame CD.
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